Montag, 3. Juni 2013

Hundefreilaufzone in der Schmuckerau fixiert

Bei der "Experten-Runde" im Rathaus am 29. Mai 2013 wurde nun die Errichtung einer Hundefreilaufzone in der Schmuckerau fixiert. Das Areal liegt zwischen Wohlfahrtgasse, Fischa und der Baufirma Uhl. Weitere Details sind auch im Artikel vom 31. Mai in den Niederösterreichischen Nachrichten zu lesen.

Diesmal wurden auch tatsächlich fast alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt: die Lage ist zentral, Parkplätze sollten genug vorhanden sein, Trinkmöglichkeiten und Wasserstellen werden geschaffen, und vor allem ist entsprechende Vegetation bereits vorhanden.

Einzig die bescheidene Größe von nur 2.400 m² lässt keine wirkliche Freude aufkommen. Wer es gewohnt war, eine oder mehrere Achtersee-Runden  (ca. 1,5 km) mit seinem Hund zu gehen, um den Hund auch wirklich ausreichend Bewegung zu bieten, kann sich also darauf einstellen, bald unzählige 200-Meter-Runden zu gehen. Dass es auch anders geht, zeigt die erst kürzlich errichtete Hundefreilaufzone in Baden.

Eine mögliche Hundefreilaufzone am Achtersee wurde trotz 571 gesammelter Unterschriften leider erst gar nicht wirklich in Erwägung gezogen. Der Bürgermeister zeigte sich stolz: "Ich bin sehr froh, dass wir hier eine Entscheidung auf breitester Basis getroffen haben. Die Stimmung bei dem Treffen war wirklich außerordentlich konstruktiv und gut. So stelle ich mir eine zielführende BürgerInnenbeteiligung vor ..." - komisch nur, dass jene Interessengruppe, die für eine Hundefreilaufzone am Achtersee ist, gar nicht eingeladen wurde ... da bekommt der Begriff "zielführende BürgerInnenbeteiligung" gleich eine ganz neue Bedeutung.

Erwähnenswert ist auch, dass Verena Ehold von der Anrainerinitiative Achtersee vom Bürgermeister als "Expertin" eingeladen war - uns würde jedoch interessieren welches Expertenwissen sie in Bezug auf Hundehaltung vorweisen kann (außer dass sie sich von Anfang an strikt gegen eine Hundefreilaufzone am Achtersee ausgesprochen hat).

Die notwendigen Beschlüsse zur Errichtung der Hundefreilaufzone in der Schmuckerau sollen jedenfalls im Bauausschuss am 12. Juni bzw. in der Gemeinderatssitzung am 26. Juni gefällt werden - tatsächlich ist die Entscheidung durch Bürgermeister Müller natürlich bereits gefallen. Sollte sich die Hundefreilaufzone in der Schmuckerau bewähren und es weiteren Bedarf geben, gibt es die Möglichkeit einer zweiten Zone an der B54 (nordwestlich der S4-Abfahrt).

Die Vorgangsweise wird natürlich scharf von der Opposition kritisiert: "Es ist eine Frechheit, so etwas zu verkünden, ohne das Entscheidungsgremium, den Gemeinderat, zu befassen. Müller benimmt sich so, als ob die Stadt ihm gehören würde." sagt beispielsweise die FPÖ.

Interessant auch das Kommentar von Josef Kleinrath (NÖN): "Jetzt mit einer Entscheidung für die laut Arbeitskreis der Stadt fünftbeste Variante vorzupreschen, ohne im Stadtparlament darüber geredet zu haben, prolongiert nur eines: Dass das Projekt Achtersee und seine Nebengeräusche nicht so laufen, wie derartige Projekte laufen sollten."

Die 13 möglichen Hundezonen, die der Arbeitskreis erarbeitet hat, sind übrigens in der Print-Ausgabe der Niederösterreischischen Nachrichten vom 3. Juni 2013 aufgelistet. Der Achtersee ist auf Platz 12 gelandet: "variable Größe, Stadteigentum, kein Schatten, schlechte Zufahrt, Fazit: Im derzeitigen Zustand nicht geeignet". Wen wundert es: nach den Rodungen ist natürlich kein Schatten mehr vorhanden. Interessant ist nur, dass sowohl Zufahrt und Schatten für hunderte Badegäste geeignet sein sollen, für Hunde aber nicht ...

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